09.05.2012

Mittelalterprojekt

Ritter Kunibert
Willkommen im Mittelalter!
So hieß es vor zwei Wochen zum Start des Mittelalterprojekt in meiner 4. Klasse. Da ich selbst großer Mittelalter-Fan bin, lag es natürlich nahe selbiges etwas ausführlicher zu gestalten. Zu schade wäre es gewesen, so ein tolles und motivierendes Thema in einer Flut von Arbeitsblättern ersticken zu lassen, welche dann irgendwann erst in der Versenkung verschwinden und anschließend fünf Jahre später im Hausmüll landen. Mittelalter, Ritter und Burgen ist eines jener Themen, das an sich schon ein sehr hohes, intrinsisches Motivationspotential hat. Es fasziniert und fesselt und lädt zu mehr ein!



Mittelalterkleider
Wir, das heißt, meine Referendarin und ich, hatten uns schon vor Beginn der Reihe dazu entschlossen, dieses Thema in Form des Projektunterrichts durchzuführen. Die Unterrichtsmethode Projektarbeit ist meiner Klasse bereits durch ein vorangegangenes Projekt zum Thema "Feuerwehr - Wir sind Feuer und Flamme" bekannt, ebenso wie die darüber hinaus erforderlichen Einzelmethodenkompetenzen wie Partner- und Gruppenarbeit, Plaketgestaltung, Vorträge halten, Informationssuche in Büchern und Internet, etc.



Unsere Arbeitsphasen:
1. Wir suchen unser Thema (durch Stoffverteilungsplan vorgesehen)

2. Wir überlegen uns Fragen zum Thema und finden gemeinsame Interessen zur Gruppenbildung
- Think-per-Share-Methode
- Mindmapping an der Tafel
- Gruppenbildung

3. Erste Planungsphase:
- Welche Lernziele haben wir?
- Wo finden wir Informationen zu unserem Thema?
- Wir suchen Informationen

4. Zweite Planungsphase:
- Wie präsentieren wir unser Thema?
- Welches Material brauchen wir für unsere Präsentationsform?
- Wer übernimmt welche Arbeitsschritte?
- Wir gestalten unserer Präsentation (+ Handout/Handzettel für Mitschüler)

5. Präsentationsphase
- Vorstellung der Präsentationen und Produkte
- Bewertung der Präsention durch Mitschüler


Folgende Themen interessieren meine/unsere Schüler:
Aufbau einer Ritterburg, Leben auf der Burg, Leben als Ritter, Waffen, Rüstungen, Kinder im Mittelalter, Krankheiten im Mittelalter

Diese Methoden wurden gewählt:
1x Powerpoint-Präsentation, 2x Lapbook, 2x Plakat, 1x Rollenspiel, 1x Modell einer Ritterburg



(Sobald vorhanden, werde ich Fotos von den Produkten/Präsentationen einstellen.)

Reihentransparenz

Und genau das war unser Ziel, einen lebendigen schüler- und produktorientierten Unterricht zu gestalten, der durch die Interessen und Ideen der Kinder gestaltet wird. Das erfordert besonders im Vorfeld viel Planungsarbeit (Phasenplakate, mögliche Themenantizipierung, Lerntagebücher gestalten, Anleitungen und Kriterien für Präsententionsformen erstellen, ...). Diese Arbeit, einmal gemacht, kann bei jedem Projekt erneut verwendet werden.

An dieser Stelle möchte ich einmal Pia, meiner tollen Referendarin danken, die mit der Erstellung der Materialien natürlich den absoluten Hauptteil der Arbeit getragen hat. Ich habe lediglich meine Klasse zur Verfügung gestellt, ein paar Materialien und einige Tipps und Planungsideen. Damit ihr euch ein Bild über das Projekt machen könnt, hier einige Impressionen:


Ansichtsmaterial Schilde
Ansichtsmaterial Kleidung
Ansichtsmaterial Rüstungen

Ansichtsmaterial Waffen
Ansichtsmaterial Kleidung/Gedeck


Unsere Leseck

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wo bekommt man so tolles Ansichtsmaterial her? *staun*

Liebe Grüße,
papillionis

Souly hat gesagt…

Hallo Papillionis,

ja, wäre schön wenn man zu jedem Thema so tolles Ansichtsmaterial beköme, nicht? Funktioniert bei mir auch nicht immer.

In diesem Fall war es so, dass ich selbst Mittelalterfan bin und daher einige Kleinigkeiten an Material schon habe, wie Kleider und Schmuck.

Durch Mittelalterfeste und -märkte, die ich regelmäßig besuche, wusste ich, dass es in jeder größeren Stadt, so auch bei uns in der Nähe, eingetragene Mittelaltervereine gibt, die eben solche feste mit samt Ausrüstung besuchen und zum Leben erwecken.

Ich habe den Verein in unserer Nähe angeschrieben und freundlich gefragt, ob sie mir helfen würden und sie haben ja gesagt. Als Bonus kam noch dazu, dass meine Referendarin mit einem der Mitglieder zur Schule gegangen war, was wir durch Zufall herausfanden.

Deshalb haben wir bestimmt noch ein bisschen mehr an Ansichtsmaterial bekommen, als es es normalerweise der Fall gewesen wäre.

Es war bisher das beste, was ich je gemacht habe und ich freue mich schon auf nächstes Schuljahr, denn da werde ich das Projekt wieder machen, wenn auch vermutlich mit weniger Ansichtsmaterial (meine Referendarin ist ja leider jetzt weg.

Schau einfach mal mit Google, ob du in der nächst größeren Stadt einen Mittelalterverein findest und frag höflich nach.

LG,
Souly

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